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11. August 2022

Warum Netzwerke gerade jetzt so wichtig sind!

Claudia Walde alias MadC hat uns bei LinkedIn bereits eine erste Frage beantwortet, was es für Kreative in Sachsen-Anhalt bedeutet, erfolgreich zu sein und welche Herausforderungen es geben kann …


Claudia Walde alias MadC hat uns bei LinkedIn bereits eine erste Frage beantwortet, was es für Kreative in Sachsen-Anhalt bedeutet, erfolgreich zu sein und welche Herausforderungen es geben kann. Wir haben ihr darüber hinaus folgende weiteren Fragen zu ihrem Leben und Arbeiten gestellt.

Claudia, deine Arbeit ist ja das eine – aber wenn wir bedenken, dass du natürlich auch noch ein Alltags- und Familienleben hast – wie lässt sich das denn alles überhaupt vereinbaren?

„Streng organisiert! Meine Familie habe ich oft einfach mitgenommen, meine Freunde haben zu Hause unterstützt, wo es nötig war und meine Kreativkolleg:innen hatten zum Glück ganz viel Verständnis dafür, dass ich eben nicht alles stehen und liegen lassen kann, sondern verantwortungsvoll unterwegs bin. Dass das immer so geklappt hat – dafür bin ich wirklich dankbar.“

Wann und wie kam dein „Durchbruch“ zustande?

„So einen Bilderbuch-Moment gab es eigentlich gar nicht. Es sind einfach immer mehr Anfragen geworden. Und nachdem ich im Ausland bekannt geworden bin, kommt nun schrittweise auch die Bekanntheit in Deutschland. Man ist doch nie Prophet im eigenen Land, wie es so schön heißt (lacht). Einzig vielleicht, als ich zu Beginn meiner Karriere ein Jahr lang meine erste große Wand – die „700 Wall“ zwischen Halle und Peißen gesprayt habe und dadurch die Medien auf mich aufmerksam wurden. Da vervielfachten sich plötzlich meine Followerzahlen bei YouTube um 10.000. Das war echt krass. Nun habe ich auch schon meine 1.000 Quadratmeter geschafft. Aber dafür muss man wirklich ein bisschen verrückt sein. Vielleicht war es das auch oft: Ich habe mir Sachen zugetraut oder einfach gemacht, die damals neu und mutig waren. Am Ende ist das A und O des Erfolgs übrigens auch die Beschaffenheit und Größe des eigenen Netzwerks. Du kannst noch so gut sein – wenn es niemanden gibt, der deine Kunst toll findet, wirst du auch nicht erfolgreich. Das schöne bei meiner Arbeit ist aber, dass sie von Natur aus öffentlich sichtbar wird. Das hilft natürlich ungemein.“

Was hat dir mal in einem Moment geholfen, als du nach einer negativen Erfahrung nicht wusstest, wie du die Herausforderung packen sollst?

„Ich bin mit 27 Jahren aus London zurückgekehrt, nachdem ich dort erfolgreich war und einen Job als Art Director angeboten bekam – bei einem Unternehmen, das im Bereich Animation Design national und international tätig war. Das ist doch eigentlich genau das, was man sich zu Studienzeiten so erträumt. Trotzdem habe ich abgelehnt, weil ich meinen eigenen Weg gehen wollte. Das hieß dann erst einmal für mich: in meiner Heimat kellnern, um mich über Wasser zu halten und mir meine Selbstständigkeit aufzubauen. Das war hart. Da brauchte ich Leute an meiner Seite, die an mich glaubten. Mein Bruder und mein Partner waren für mich ganz wichtige Personen dieser Zeit, die mir immer wieder Mut machten und mir den Rücken stärkten. Mein erstes Atelier kostete mich 100 Euro im Monat. Diese Chance gab mir ein Agrarbetrieb. Mehr hätte ich mir zu der Zeit nicht leisten können. Sieben Jahre lang arbeitete ich auf diesen 50 m². Aber das hat mir dann nachhaltig auf die Beine geholfen.“

Was wünscht du dir konkret von der Landespolitik für die Zukunft der Kreativbranche?

„Gerade in der Anfangsphase einer künstlerischen Laufbahn ist die bedingungslose Unterstützung mit Ressourcen unheimlich wichtig für die Talentausbildung. Ich wünsche mir, dass an dieser Stelle zum Beispiel mehr Möglichkeiten durch öffentliche Aufträge an junge Künstler, geförderte Räumlichkeiten und monatliche Hilfen geschaffen werden. Das würde schon sehr viel ausmachen. Eine starke Kunst- und Kulturszene ist eine große Ressource für unsere Gesellschaft, das zeigt auch der Blick in unsere Vergangenheit.“

Buchtipps
MadC: Street to Canvas. Luisa Heese, Eva Ruschkowski (2022)
Graffiti XXL. Street Art im Großformat. Claudia Walde (2015)
Street Fonts. Graffiti-Schriften von Berlin bis New York. Claudia Walde (2015)

Linktipps
https://madc.tv/
https://www.artsy.net/artist/madc-claudia-walde
https://www.museum-reinhard-ernst.de/de/news/erste-arbeiten-von-madc/
https://madc.nft.heni.com/marketplace?sort=price&order=asc
https://www.instagram.com/mad_c1/
https://de-de.facebook.com/MadC.one
https://twitter.com/madc_art/
https://www.youtube.com/user/MadCwriting

 

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Foto: Marco Prosch

Der Verein

Der Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt e.V. (KWSA) ist die Interessenvertretung und der Branchenverband der Kultur- und Kreativschaffenden in Sachsen-Anhalt.

Wir verstehen uns als Plattform von Kreativunternehmen für Kreative und andere Branchen. Durch Wissens- und Erfahrungstransfers sowie Vernetzung innerhalb der Kreativbranche als auch zu anderen Branchen steigern wir die Sichtbarkeit und Wirtschaftlichkeit der landesweiten Kreativschaffenden und fördern damit den Erfolg aller beteiligten Branchen.

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11. August 2022

Warum Netzwerke gerade jetzt so wichtig sind!

Claudia Walde alias MadC hat uns bei LinkedIn bereits eine erste Frage beantwortet, was es für Kreative in Sachsen-Anhalt bedeutet, erfolgreich zu sein und welche Herausforderungen es geben kann …


Claudia Walde alias MadC hat uns bei LinkedIn bereits eine erste Frage beantwortet, was es für Kreative in Sachsen-Anhalt bedeutet, erfolgreich zu sein und welche Herausforderungen es geben kann. Wir haben ihr darüber hinaus folgende weiteren Fragen zu ihrem Leben und Arbeiten gestellt.

Claudia, deine Arbeit ist ja das eine – aber wenn wir bedenken, dass du natürlich auch noch ein Alltags- und Familienleben hast – wie lässt sich das denn alles überhaupt vereinbaren?

„Streng organisiert! Meine Familie habe ich oft einfach mitgenommen, meine Freunde haben zu Hause unterstützt, wo es nötig war und meine Kreativkolleg:innen hatten zum Glück ganz viel Verständnis dafür, dass ich eben nicht alles stehen und liegen lassen kann, sondern verantwortungsvoll unterwegs bin. Dass das immer so geklappt hat – dafür bin ich wirklich dankbar.“

Wann und wie kam dein „Durchbruch“ zustande?

„So einen Bilderbuch-Moment gab es eigentlich gar nicht. Es sind einfach immer mehr Anfragen geworden. Und nachdem ich im Ausland bekannt geworden bin, kommt nun schrittweise auch die Bekanntheit in Deutschland. Man ist doch nie Prophet im eigenen Land, wie es so schön heißt (lacht). Einzig vielleicht, als ich zu Beginn meiner Karriere ein Jahr lang meine erste große Wand – die „700 Wall“ zwischen Halle und Peißen gesprayt habe und dadurch die Medien auf mich aufmerksam wurden. Da vervielfachten sich plötzlich meine Followerzahlen bei YouTube um 10.000. Das war echt krass. Nun habe ich auch schon meine 1.000 Quadratmeter geschafft. Aber dafür muss man wirklich ein bisschen verrückt sein. Vielleicht war es das auch oft: Ich habe mir Sachen zugetraut oder einfach gemacht, die damals neu und mutig waren. Am Ende ist das A und O des Erfolgs übrigens auch die Beschaffenheit und Größe des eigenen Netzwerks. Du kannst noch so gut sein – wenn es niemanden gibt, der deine Kunst toll findet, wirst du auch nicht erfolgreich. Das schöne bei meiner Arbeit ist aber, dass sie von Natur aus öffentlich sichtbar wird. Das hilft natürlich ungemein.“

Was hat dir mal in einem Moment geholfen, als du nach einer negativen Erfahrung nicht wusstest, wie du die Herausforderung packen sollst?

„Ich bin mit 27 Jahren aus London zurückgekehrt, nachdem ich dort erfolgreich war und einen Job als Art Director angeboten bekam – bei einem Unternehmen, das im Bereich Animation Design national und international tätig war. Das ist doch eigentlich genau das, was man sich zu Studienzeiten so erträumt. Trotzdem habe ich abgelehnt, weil ich meinen eigenen Weg gehen wollte. Das hieß dann erst einmal für mich: in meiner Heimat kellnern, um mich über Wasser zu halten und mir meine Selbstständigkeit aufzubauen. Das war hart. Da brauchte ich Leute an meiner Seite, die an mich glaubten. Mein Bruder und mein Partner waren für mich ganz wichtige Personen dieser Zeit, die mir immer wieder Mut machten und mir den Rücken stärkten. Mein erstes Atelier kostete mich 100 Euro im Monat. Diese Chance gab mir ein Agrarbetrieb. Mehr hätte ich mir zu der Zeit nicht leisten können. Sieben Jahre lang arbeitete ich auf diesen 50 m². Aber das hat mir dann nachhaltig auf die Beine geholfen.“

Was wünscht du dir konkret von der Landespolitik für die Zukunft der Kreativbranche?

„Gerade in der Anfangsphase einer künstlerischen Laufbahn ist die bedingungslose Unterstützung mit Ressourcen unheimlich wichtig für die Talentausbildung. Ich wünsche mir, dass an dieser Stelle zum Beispiel mehr Möglichkeiten durch öffentliche Aufträge an junge Künstler, geförderte Räumlichkeiten und monatliche Hilfen geschaffen werden. Das würde schon sehr viel ausmachen. Eine starke Kunst- und Kulturszene ist eine große Ressource für unsere Gesellschaft, das zeigt auch der Blick in unsere Vergangenheit.“

Buchtipps
MadC: Street to Canvas. Luisa Heese, Eva Ruschkowski (2022)
Graffiti XXL. Street Art im Großformat. Claudia Walde (2015)
Street Fonts. Graffiti-Schriften von Berlin bis New York. Claudia Walde (2015)

Linktipps
https://madc.tv/
https://www.artsy.net/artist/madc-claudia-walde
https://www.museum-reinhard-ernst.de/de/news/erste-arbeiten-von-madc/
https://madc.nft.heni.com/marketplace?sort=price&order=asc
https://www.instagram.com/mad_c1/
https://de-de.facebook.com/MadC.one
https://twitter.com/madc_art/
https://www.youtube.com/user/MadCwriting

 

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Foto: Marco Prosch

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