Am 16.11.2017 trafen sich im Designhaus in Halle Kreative, Vertreter von Hochschulen, der Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu einem Diskurs über die Bedeutung der hiesigen Kreativwirtschaft, die Hindernisse und teils schwierigen Besonderheiten der Branche und vor allem die Ideen, Erfahrungen und Chancen, wenn Kreative zunehmend mit anderen Branchen auf Augenhöhe zusammenkommen. Zu dem Event hatten das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt und die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) eingeladen.
Die Möglichkeiten und Ziele sind vielfältig: Branchentreffen, Cross Innovation Entwicklungsprojekte oder Netzwerk-Events wie der KreativSalon Magdeburg, der am 18. April 2018 seine Prämiere auch in der Saalestadt Halle feiern wird, zählen dazu.
Darüber hinaus muss es weitere Formate der gleichberechtigten Begegnung, Anreize zur Kooperation wie den vom KWSA lange geforderten Innovations- (oder Kreativ)Gutschein und ein landesweites Kompetenzzentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft geben, welches für die Wirtschaft, Politik und Verwaltung einerseits und für alle Kultur- und Krativschaffenden als zentrale kompetente Anlaufstelle fungieren wird.
Besonders freuten wir uns über den Besuch von Staatssekretär Dr. Jürgen Ude. „Die Geschichten, die hinter den bisher ausgereichten Förderbescheiden stehen, haben uns bestärkt, weiter Kompetenzen zu bündeln. Es gilt, weiterhin Potenziale zu heben, die in der Branche stecken“, sagte er in seiner Eröffnungsrede. Zugleich hob er die Bedeutung der Kreativwirtschaft für die Wirtschaft hervor: „Sie ist eine wichtige Branche, die in alle Richtungen Impulse aussendet.“
Impulse gab auch Nino Müns, Mitinhaber der „MÜNSMEDIA GmbH“. Der kreative Unternehmer stellte die Redewendung, dass Selbstständige stets „selbst und ständig“ arbeiten zur Diskussion und gab den Rat, „nicht nur abzuarbeiten, sondern sich Raum für Inspiration zu geben“. Außerdem betonte er in seinem Impulsvortrag: „Es ist ein Irrglaube, dass man alles allein schaffen muss. Auch Kreative brauchen Input und Kompetenzen von anderen Seiten.“ Graham Horton von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Mitbegründer der „Zephram GbR“ gab Impulse zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und nannte Beispiele, wo Kreativität zum wirtschaftlichen Erfolg geführt hat. „Es ist wichtig, dass man seine Leistungen hinterfragt und Neues ausprobiert. Das gehört zu unseren Kompetenzen“, sagte er.
Auf dem Podium diskutierten neben anderen Christian Zöllner, Designer vom Studio für angewandte Zukunft „The Constitute“ aus Berlin, Mirko Kisser, Vorsitzender des Landesverbandes Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalt e.V., und Jonas Lindemann von der Geschäftsführung der „Hafven GmbH & Co. KG“ aus Hannover unter anderem darüber, wie man sich „sinnvoll und ohne Angst, etwas falsch zu machen“ vernetzen kann. Das Publikum diskutierte ausgiebig mit, beispielsweise darüber, wie kreative Leistungen honoriert werden müssen. Eingeleitet wurde der Abend durch Ideenwerkstätten mit Martin Büdel, Leiter Designhaus Halle, und Jana Görs von der „Zephram GbR“ am Nachmittag, wo es um Bildung von Netzwerken und Beschleunigung von kreativen Ideen ging.
Für die gelungene Moderation durch die bekannte MDR-Kultur-Sprecherin Ellen Schweda möchten wir uns ganz herzich bedanken!
(c) der Fotos: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Kreativwirtschaft-Sachsen-Anhalt e.V. (KWSA)